auslandsjournal

Zwischen den Stühlen

Die jüdische Minderheit im Iran

In Teheran gibt es eine große jüdische Gemeinde. An das Leben in einem anti-israelischen Staat haben sich ihre Mitglieder gewöhnt. Schon immer wetterte das Mullah-Regime gegen Israel, garantierte aber gleichzeitig die Rechte der jüdischen Minderheit im eigenen Land.

17.08.2006

 

 

Etwa 25.000 Juden leben im Iran, 16.000 allein in der Hauptstadt Teheran. Während sie den Sabbat feiern, demonstrieren nur wenige Straßen weiter Sympathisanten für die schiitische Hisbollah im Libanon. Immer wieder werden dabei auch israelische Fahnen verbrannt.

 

 

 

"Das Leben geht weiter"
     
Maurice Motamed ist jüdischer Abgeordneter im iranischen Parlament. Das Judentum ist eine der offiziell anerkannten Religionsgemeinschaften, die laut Artikel 14 der iranischen Verfassung "gut und gerecht" zu behandeln sind. "Mit dem Krieg in Nahost hat sich der Alltag für uns kaum verändert", erzählt der Mitfünfziger. "Das Leben geht weiter, so wie immer, aber die Anspannung ist schon größer geworden."

 

 

 

Juden in einer Synagoge in Teheran

Gebetsraum in einer der 17 Synagogen in Teheran


Die derzeitige staatliche Solidarität des Iran mit der Hisbollah-Miliz im Libanon ist für die Juden nicht ungewohnt. Die Juden im Iran mussten sich an die Kampagnen gegen Israel gewöhnen.

 

 

 

Nach dem Sturz des Schah leitete der damalige Revolutionsführer Chomeini einen Konfrontationskurs Irans gegen Israel ein. Aber er sprach auch ein Machtwort gegen antijüdische Pogrome: "Wir achten religiöse Minderheiten, die Teil unseres Volkes sind. Der Islam erlaubt es nicht, sie zu unterdrücken."

 

 

 

Aus Teheran berichtet unser Korrespondent Ulrich Tilgner.

 

 

Quelle: ZDF

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