Internationales Rettungskomitte für IranerInnen

IRAN SOS

Währingerstr. 59

1090 Wien

Österreich

Tel.: 01 4034755

E-Mail: iransos@wuk.at

www.iransos.com

 

An: Herr Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel

 

 

 

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel!

 

 

 

Mit tiefer Besorgnis haben wir über die gewaltsamen Angriffe der religiösen Faschisten auf unsere Botschaft in Teheran und auch auf die dänische Botschaft erfahren.

Zuerst wollen wir im Namen unseres Vereins und der im Exil lebenden IranerInnen die Angriffe auf unsere österreichische Botschaft und auch auf die dänische Botschaft in Teheran scharf verurteilen.

Noch einmal hat der herrschende religiöse Faschismus im Iran sein wahres Gesicht gezeigt.

Sie haben noch einmal erlebt, wie gefährlich das Mullah-Regime ist.

Wir haben im Fernsehen und auf Photos gesehen, wie die islamischen Milizen unser Flagge und auch die Flaggen von anderen europäischen Staaten verbrannt haben. Wir haben gesehen, wie gegen unsere Botschaft in Teheran Molotov Cocktails, Handgranaten und Steine geworfen wurden und die Botschaft in Brand gesetzt wurde. Und wir haben noch einmal erlebt, wie gewalttätig die Mullahs sind. Es war total unakzeptabel, wie die Mullahs das einfache Volk aufgehetzt haben.

Wir sagen ganz klar und deutlich: Es war ein geplanter staatlicher Angriff!!

Das Mullah-Regime im Iran wollte uns seine Macht zeigen, weil es sich zur Zeit selbst in der Sackgasse befindet. Denn wie Sie wissen hat die IAEA beschlossen, dass iranische Atomprogramm vor den UNO-Sicherheitsrat zu bringen. Vielleicht können Sie noch erinnern, was Herr Larijani vor ein paar Wochen gesagt hat „Wenn unser Akt zum UNO-Sicherheitsrat geschickt wird; werden wir unser Plan B einsetzen.“ Nach dem Ende des 8-jährigen Krieges zwischen dem Iran und dem Irak hatte Ayatollah Khomenei mit der Ermordung politischer Gefangener im Iran begonnen. Er wollte nicht, dass die Medien über die Massaker erfahren. Und deshalb hat er die Geschichte von Salman Rushdie als Ablenkungsmanöver von dieser inneren Krise verwendet. Salman Rushdie hat sein Buch zwei Jahre (!) vor seinem Todesurteil durch Khomenei Fetwa präsentiert. Die Karikaturgeschichte ist ein ähnliches Ablenkungsmanöver. Wie sie wissen, wurden die Karikaturen im September in einer dänischen Regionalzeitung veröffentlicht. Warum wurde so lange geschwiegen ( Medien, und Islamischen Fundamentalisten) und warum bricht jetzt ganz plötzlich die Wut der Moslems aus??  Zufällig gerade nachdem der Iran vor den UNO-Sicherheitsrat zitiert wird? Das ist kein Zufall.  Die Karrikaturgeschichte,  die als Kasperltheater auf den Bühnen der Fundamentalisten und westliche Medien dargestellt wird, ist durch einen  durchdachten Plan organisiert. Es  ist eine Wiederholung der Geschichte der Rushdie-Episode aber in sehr tragikomischer Art und Weise.

 

Wir glauben dass es höchste Zeit ist, mit solchen terroristischen und faschistisches Regimes alle Beziehungen abzubrechen, denn:

Wie Sie wissen, herrscht seit mehr als 26 Jahren ein schiiti­sches Mullah-Regime im Iran. Das Regime wurde bis heute 52 Mal wegen schwerer Men­schenrechtsverletzungen von der UNO scharf verurteilt. Nach Berichten von AI und anderen Menschenrechtsorganisationen stehen Todesstrafe, Steinigungen und Auspeitschungen auf der Tagesordnung. Die gesamte Palette an Menschenrechtsverletzungen ist in diesem Land vorhanden.

Bis in die heutige Zeit wurden mehrere tausend unschuldige Menschen ohne Recht auf Ver­teidigung und faires Verfahren zum Tode verurteilt und hingerichtet. Laut Berichten interna­tionaler Tribunale wie der UNO-Menschenrechtskommission befinden sich noch immer Tau­sende unschuldige Menschen in verschiedenen grausamen Gefangenenhäusern. Diese Men­schen müssen unter menschenunwürdigsten Zuständen dort leben. Noch immer sind mehrere Personen in der Todeskammer und warten auf ihre Hinrichtung. Laut Berichten von Amnesty International hat das iranische Regime im Jahr 2004 über 159 Personen, 2005 mehr als 81 und im heurigen Jahr über 15 Menschen hingerichtet.

Frauenunterdrückung, In­haftierungen und Vergewaltigungen vor der Hinrichtung stehen ebenfalls auf der Tagesord­nung des Mullah-Regimes im Iran.

Das Land und seine Wirtschaft ist ruiniert. Sogar das Geldsystem  hört auf zu funktionieren. Allein in Teheran, der Hauptstadt des Iran, sind aus Gründen der Armut laut Berichten städtischer Nachrichtenagenturen täglich mehr als 300.000 Frauen als Prostituierte unterwegs. Hungrige Kinder laufen auf den Straßen herum, auf der Suche nach einem Stückchen Brot.

Überall findet man die Spuren von Unterdrückung und Verfolgung durch die Mullah-Polizeieinheiten (die als Spezialeinheiten in Österreich, Wiener Neustadt, ausgebildet wurden) und bewaffnete Milizen. Aber hinter dem Schleier der Mullahs steht der organisierte und unorganisierte Widerstand der jungen iranischen Generation.

Seit über 26 Jahren sind Millionen von Menschen aus dem Iran geflüchtet und haben in anderen Ländern um Asyl angesucht oder sind in andere Länder eingewandert. Für diejenigen, für die es keine Möglichkeit auf eine Flucht gibt, bleibt oft nur ein Ausweg und das ist traurigerweise der Selbstmord. Und zwar laut verlässlichen Statistiken sind es in einem  hohen Prozentsatz vor allem Jugendliche und Frauen. Nach Angaben der iranischen Studentennachrichtenagentur ISNA vom 15.05.05 haben in den letzten 5 Jahren allein von der Yasuj Universität über 292 Stu­dentInnen  Selbstmord begangen. 

Innerhalb der letzen 26 Jahre hat Österreich beste wirtschaftliche und politische Beziehungen mit den religiösen Faschisten im Iran gehabt. Obwohl seit Jahren iranische Menschenrechtsorganisationen und im Exil lebende IranerInnen die Medien und EU-Städte über tägliche Menschenrechtverletzungen unterrichten und auf die über 500 terroristischen Spionagetätigkeiten der Mullahs außerhalb der iranischen Grenzen (z.B. auch in Österreich) hinweisen, hat die österreichische Regierung keine Konsequenzen daraus gezogen.

Trotz der Unterdrückung der iranischen Bevölkerung und trotz aller Resolutionen der UNO-Menschenrechtskommission gegen das iranische Regime hat die österreichische Regierung  weiter und weiter mit den Mullah-Terroristen zusammengearbeitet. 

 

Herr Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel !


Wie lange noch will die EU das Mullah-Regime unterstützen und fördern. Sie haben gestern erlebt, wie die Mullah-Milizen die österreichische und dänische Botschaft in Brand gesetzt haben. Vielleicht haben Sie vor noch weiter als ruhiger Zuschauer und guter Geschäftsmann die Ungerechtigkeiten des Mullah-Regimes und die Unterdrückung der iranischen Bevölkerung mit an zuschauen und auf die scharfen Atomraketen des Mullahs zu warten? Wie Sie wissen soll ein guter Geschäftsmann nicht nur an kurzfristigem Gewinn Interesse haben sondern auch langfristig und verantwortungsvoll denken.

Wir halten das Mullah-Regime für einen unmenschlichen und unpassenden Partner für unser Österreich und  fürchten um unsere Sicherheit. Die Beziehung zum Mullah-Regime werden unser Wirtschaft, Kultur, Neutralität und auch unserem Ansehen als Achter der Menschenrechte und als Fürsprecher für soziale Gerechtigkeit schaden. 

Wir empfehlen Ihnen als Österreichischer Bundeskanzler und EU-Ratsvorsitzender alle politischen und wirtschaftlichen (Oil-Waffen) Beziehungen zum terroristischen Mullah-Regime abzubrechen. Eventuell wäre es vielleicht ratsam die iranischen Botschaft im Österreich und andere europäischen Länder zu schließen, weil sie fast ausschließlich als Spionage und terroristische Stützpunkte organisiert werden.

Wir glauben, dass die Mehrheit der iranischen Bevölkerung mehrmals bei verschiedenen Gelegenheiten laut gesagt hat, dass die Mullahs weg müssen. Wir glauben. Dass die Mullahs religiöse Faschisten sind und Faschismus ist unreformierbar.

Arbeiten Sie nicht mit den religiösen Faschisten zusammen sondern bekämpfen Sie sie und unterstützen sie die iranische Bevölkerung bei ihrem legitimen Kampf gegen Unterdrückung und Bevormundung.

 

Herr Bundeskanzler!

 

Wir bitten Sie, die Schmerzen und Leiden der iranischen Bevölkerung mitzufühlen und nicht nur passiv mitzuleiden.

Wir werden uns im Verschiedenen europäische Länder am 18.02.06 vor der Iranischen Botschaft versammeln und gegen den Angriff auf die österreichische und dänische Botschaft und gegen Unterdrückung der iranischen Bevölkerung  demonstrieren.

Ein friedliche Welt mit dem Mullah-Regime ist nicht möglich!

Ein Andere Welt ohne Mullah-Terroristen ist Möglich !

 

Mit freundlichen Grüssen,

Internationales Rettungskomitte für IranerInnen

IRAN SOS

Wien am, 07.02.06

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