An: Amnesty International, Sektion Österreich                                                                                                                                                                                                                                   17.5.06

 

Guten Tag sehr geehrte Damen und Herren,

 

Wie Ihnen bekannt ist, ist Herr Mansourd Osanlou (Generaldirektor der Teheranischen Busfahrergewerkschaft Wahed) seit Monaten in Haft. Heute wurde eine Filmdokumentation veröffentlicht, welches vorheriges Jahr gedreht wurde. Der Film zeigt, dass Herr Osanlou gefoltert und seine Zunge mit einem Teppichschneider geschnitten wurde. Im Interview erzählt er über den Angriff gegen den Sitz der Busfahrergewerkschaft. Hiermit schicken wir ein paar Bilder und Zugangslinks zu dem Videointerview  mit Herrn Osanlou.

Er erzählt: “ etwa 40-50 bewaffnete Männer (darunter waren auch einige Angehörige des islamischen Arbeiterrate) das Büro Busfahrergewerkschaft haben das Büro gestürmt. Ich habe unseren Freunden gesagt, dass sie nicht aufstehen sollen, wenn sie uns schlagen wollen, lasst sie uns schlagen, wenn sie uns töten wollen, lasst sie uns töten. Meine Freunde haben meine Wunsch akzeptiert. Ein Gewerkschaftsaktivist namens Abdullah, seit über 27 jahren in der Firma beschäftigt ist,wurde ins Gesicht geschlagen und am Fuß verletzt. Sie haben ihn gefragt, wo befindet sich euer Chef ? Jeder weiss, dass es bei uns keine Bosse gibt und jeder gleichberechtigt ist. Während des Krieges hat ihn eine Druckwelle verletzt, aber trotzdem haben sie ihn geschlagen. Ich bin aufgestanden und habe den Angreifer gesagt, dass Ihre Tat gegen das Gesetz ist. Sie befinden sich auf dem Privatgrundstück der Gewerkschaft. Wir haben eine Urkunde, die das beweist. Die Angreifer waren zwischen 40 und 50 Männer. Sie haben alles Büromaterial zerstört und auch aus dem Fenster geworfen. Viele Sachen, darunter auch Brieftaschen, wurden gestohlen. Ich habe sie gefragt, ob sie Muslims sind. Es gibt im Qran Worte, die uns befehlen, wir sollen allen zuhören und die besten auswählen.Ich lade euch zum Gespräch ein. Kommen sie und reden wir. Ich hab mit ihnen geredet. Ein paar Personen wurden beeinflusst. Ich habe gesagt: schämen sie siech nicht. In der Bibliothek, die sie zerstört haben, waren auch heilige Bücher dabei. Ich habe ihnen das Bild des heiligen „Immam Houssein“ gezeigt.

Meine Worte hatten einige beeindruckt, und deshalb hatte Hassan Sadeghi mich attakiert, beschimpft und Parole wie Tod dem Monafegh , Tod dem Todehei, gegen die Gewerkschaft geäußert. In der Folge erzählt er wie die Zunge durch ein Messer zerstümmelt wurde. Herr Hassan Sadeghi schlug mit der Pistole in mein Gesicht und verletzte mich am Kiefer. Die anderen wie Akbar … , Seyed Jalal saeid manesh, Haji Chegini. Ahmmad Panjaki, Ibrahim Janipour und Hassan Kiani  haben fortgesetzt ihn weiterzuschlagen.

Herr Sadeghi hat seinen Kopf gehalten und mit der anderen Hand die Zunge rausgezogen und wollte mit dem Teppichmesser die Zunge gründlich abschneiden. In der zwischenzeit haben ein paar der Aktivisten wollten ihn helfen und retten, aber sie wurden auch geschlagen und ein paar sind entflohen. Ich habe geschrien und Gott um hilfe gebeten, mein Mund war voller Blut und ich habe mit vollblutigem Mund weitergeschrien. Der Angreifer haben sich zurückgezogen, weil sie so erschrocken waren. Weiter ahb ich versucht wegzufliehen, aber sie haben mich ans Fenster geworfen, aber mein Kopf stoss an das Fenster und so bekam ich auch eine große Kopfverletzung…

 

Der Videofilm wurde bis zum 16.5.06 nicht veröffentlicht, weil seine Freunde wollten ihn keine weiteren Schwierigkeiten machen.

 Herr Osanlou befindet sich noch immer in Haft im Evin Gefangenenhaus in Teheran und wir machen uns große Sorgen über seinen gesundheitlichen und rechtlichen Zustand.

Video1 – Video2 – Video3

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Für den Verein

 Iran SOS

Mojab Yoosef

www.iransos.com

 

HOME